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Ausschreibung: Viktor Crime Award Geschichte aus "Verbrechen nebenan" mit GLAUSER ausgezeichnet

Nachruf auf Doris Gercke (1937–2025)

Doris Gercke bei der Eröffnung des ersten Festivals, 2002 © Angelika Nölle

Am 25. Juli 2025 ist die Schriftstellerin, Lyrikerin und Drehbuchautorin Doris Gercke in Hamburg verstorben. Mit ihr verliert die deutschsprachige Kriminalliteratur eine herausragende Erzählerin und "Mord am Hellweg" eine langjährige Freundin und Wegbegleiterin.

Doris Gercke wurde 1937 in Greifswald geboren und kam als Kind nach Hamburg. Ihr erster Kriminalroman "Weinschröter, du musst hängen" erschien 1988 beim Verlag am Galgenberg und markierte den literarischen Durchbruch. Sie schrieb Romane, Gedichte, Kinder- und Jugendbücher, arbeitete als Drehbuchautorin, war streitbar, solidarisch, verbunden. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie vielfach geehrt, unter anderem mit dem Schwedischen Krimipreis (1991) und dem Glauser Ehrenpreis des Syndikats (2000).

Ihre starken Frauenfiguren wie die Ex-Anwältin Milena Proháska prägten ganze Generationen. Die Figur der couragierten Ermittlerin Bella Block machte Doris Gercke einem breiten Publikum bekannt. Auch im Fernsehen wurde Bella Block durch Hannelore Hoger zum Kult - eine Zusammenarbeit, die Gercke eng begleitete und die eine ganze Generation von Leser:innen und Zuschauer:innen prägte. 2002 eröffneten Hannelore Hoger und Doris Gercke dann auch gemeinsam den allerersten Circus Criminale von "Mord am Hellweg". Die beiden waren damit die ersten Gäste bei Europas größtem internationalen Krimifestival. Gercke war noch viele weitere Male Teil der Biennale. Zuletzt präsentierte sie 2021 in Erwitte ihre damals exklusiv für die 10. Jubiläumsausgabe der "Mord am Hellweg"-Anthologie verfasste Kurzgeschichte.

Wir verneigen uns vor einer Autorin, die mit scharfem Blick und großer Empathie schrieb - und deren Stimme uns sehr fehlen wird.

Das Team von Mord am Hellweg

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