Als Schriftstellerinnen prägen Frauen die Kriminalliteratur schon seit ihren Anfängen entscheidend mit. Frauen sind aber auch Protagonistinnen und Antagonistinnen, Opfer, Zeuginnen, Ermittlerinnen, Polizistinnen und Kriminelle. Wie sie dabei gekennzeichnet werden, erzählt immer auch etwas über die Entstehungszeit der Texte und über die darin vorherrschenden Frauenbilder. Gleichzeitig wurde und wird der Krimi seit Langem auch ganz bewusst dazu genutzt, soziale Themen wie häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Frauenrechte und andere Geschlechterfragen in den Fokus zu rücken. Und nicht zuletzt kann Kriminalliteratur auch Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment fördern, indem sie inspirierend starke weibliche Figuren zeigt, die sich behaupten und Verantwortung übernehmen.
Die Lesungsreihe “Morden Frauen besser?” richtet den Blick auf diese und weitere Aspekte des Themas “Weiblichkeit und Spannungsliteratur” und möchte damit zu eine Debatte beitragen, die auch im 21. Jahrhundert noch immer von großer gesellschaftlicher Relevanz ist. Zugleich kommt spannende Unterhaltung dabei nicht zu kurz!
Bei einem “Krimisprint: Königinnenklasse” lesen mit Eva Almstädt, Christiane Dieckerhoff, Maren Graf, Kristina Hauff, Kathrin Heinrichs, Judith Merchant und Gisa Pauly (26.10.) an einem Abend zum Beispiel gleich sieben der besten deutschen Krimiautorinnen und zeigen Schlag auf Schlag, wie facettenreich ihre Texte sind. Ebenfalls geballte Frauenpower bieten eine “Ladies Night” mit den Krimiautorinnen Frauke Buchholz, Anja Jonuleit und Claudia Rossbacher (26.09.) sowie eine rein weiblich besetzte Museumsnacht mit den aktuellen Thrillern von Vera Buck, Petra Johann und Emily Rudolf (25.10.). Und “Mord am Hellweg” wäre nicht “Mord am Hellweg”, wenn nicht auch der internationale Blick auf das Thema geworfen würde.
Das geschieht bei der Lesung von niemand Geringerer als der britischen Bestsellerautorin Claire Douglas aus ihrem passenden aktuellen Titel “Girls Night” (07.11). Bei einer Lesungs- und Gesprächsveranstaltung mit den Autoren Mathias Berg und Constantin Schreiber (27.09.) - Letzterer ist bislang vor allem als Tagesschausprecher bekannt - kommen schließlich auch Männer zu Wort, die in ihren Krimis auf weibliche Ermittlerinnen und Perspektiven setzen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Antonia Wesseling sprechen sie hier mit der Bestsellerautorin Nina George über die Rolle von Frauen in der Kriminalliteratur und ihre Bedeutung für den Buchmarkt.
Die Sonderreihe “Morden Frauen besser?” ist insbesondere mit freundlicher Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung möglich geworden.